Ein Kurzfilm mit Reels und Rap aus dem Berner Kleefeld-Quartier. 24:05 min. mit Ton. 2023

Am Samstag 28. Oktober 2023 präsentierte die Künstlerin Adela Picón zusammen mit der IG Kleefeld die Resultate ihrer dreimonatigen Residenz in der Berner Hochhaus-Siedlung. (siehe Youtube-Video der Projektion)

Unter dem Titel «Kunstplätze» entwickeln Künstlerinnen und Künstler seit 2018 in Zusammenarbeit mit der Quartierbevölkerung in Berner Quartieren temporäre Projekte. Diese Initiative der Kommission Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Bern (KiöR) in Zusammenarbeit mit Quartierorganisationen war seither in den Stadtteilen Länggasse-Felsenau, Lorraine-Breitenrain, Mattenhof-Weissenbühl und Kirchenfeld-Schosshalde zu Gast. 2023 ist Bümpliz-Oberbottigen an der Reihe: Aus 37 Eingaben wurden Anfang Jahr von einer Jury je ein Projekt für das Kleefeld und das Fellergut ausgewählt, in beiden Fällen verbunden mit einer Residenz von drei Monaten in einer Wohnung vor Ort.

Von Mai bis Ende Juli lebte die in Katalonien und Bern arbeitende Künstlerin Adela Picón in der Bümplizer Siedlung Kleefeld. Ab dem ersten Tag knüpfe sie vielfältige Kontakte zur IG Kleefeld, der Jugendarbeit, nahm an den morgendlichen Elterncafés in der Schule und den Mittagstischen im Quartiertreff teil, lud auch selber zum Essen in ihre Gastwohnung und lancierte ein visuelles Tagebuch auf Instagram (@imkleefeld). Sie war täglich auf den grossen Grünflächen zwischen den Wohnblöcken unterwegs, sprach mit vielen Menschen aus der Siedlung, stellte manchmal ihren Bürotisch auf den Rasen oder einen Fussweg; sie beteiligte sich mit Kebabs am Kindersporttag des Speedy-Treff und betrieb am grossen Fussballturnier der IG einen 360-Grad-Videobooth. Mit diesen Aktivitäten gewann sie Jugendliche und Familien zur Mitarbeit an einer kollektiven audio-visuellen Produktion, initiierte die Kreation eines Songs mit jungen und älteren Rappern und Musikerinnen aus dem Quartier und unterstützte die IG Kleefeld, zwei Fussballtore anzuschaffen, ein langjähriger Wunsch der Siedlung. In kurzer Zeit entstanden persönliche Beziehungen, welche über das Projekt hinaus reichen werden und trafen Menschen aufeinander, die sich sonst kaum begegnet wären.

Am 28. Oktober feierte der von ihr mit Reels aus dem Quartier und dem Rapsong „Mini Gägend“ zusammengeschnittene 20-minütige Kurzfilm „Der Puls vum Chleefäud“ Premiere: Eine 10 Meter hohe Projektion an einen Wohnblock auf dem Rasen im Kleefeld-Ost, dazu gab es Getränke und Popcorn. Am Event beteiligten sich die IG Kleefeld, die Kunstachse, die VBG Bern-West und die KiöR der Stadt Bern, für beindruckendes Bild und Ton sorgte die videocompany.ch.

Dokumentarfilm von Sean Wirz:

Instagram-Tagebuch des Projektes